Abi – und jetzt erst mal weg hier?

Mittlerweile ist es auch schon wieder ein Weilchen her, dass ich an diesem Punkt war. Ich kann mich noch an die Endphase in der Schule erinnern. Ich hatte einen Tunnelblick entwickelt. Meine Devise: Hauptsache das Abi packen, alles andere ist erstmal Nebensache. Was mach ich danach? – Keine Ahnung, aber dafür ist ja schließlich auch noch genug Zeit – dachte ich. Mein Abitur hatte ich dann schließlich in der Tasche. Die Erleichterung war zunächst einmal ziemlich groß, bis mir auffiel: Shit, die Schule haste jetzt hinter dir Sarah, aber was nun? Ich war leider eine von diesen Personen, die zunächst so GAR keinen Plan hatte, was sie tun soll und worin überhaupt meine Stärken liegen. Nach wenigen Wochen habe ich dann eines Tages für mich beschlossen: Na gut, ich glaube ich muss erst mal hier weg. Also habe ich meinen Flug nach London, eine Stadt, die ich liebe, gebucht und war dann erst mal weg. Zumindest hatte ich nun ein Ziel. Aber wie ich nun mal so bin, habe ich nicht wirklich vorausgeplant. Ich wollte ein Abenteuer erleben, mal in einer anderen Stadt wohnen, frei sein, unabhängig. Tja so weit, so gut, Sarah. Das mit der Jobsuche habe ich mir wohl ein bisschen einfacher vorgestellt als es tatsächlich war, musste ich ziemlich schnell erkennen… Ich gebe es zu, ich bin vielleicht etwas blauäugig an die Sache ran gegangen, aber letztendlich hatte ich einen Job gefunden. In einem Modegeschäft (nebenbei bemerkt: so gar nicht mein Ding). Nie war etwas los, die Bezahlung war sehr bescheiden und ich langweilte mich zu Tode. Sehr schnell wurde klar: Was Neues muss her. Eine gute Freundin von mir, die auch für ein Jahr nach London gegangen war, arbeitete als Au-Pair. Ich sträubte mich ziemlich lange vor diesem Job. Ich empfand die Arbeit mit Kindern (so gerne ich sie auch mag) immer als sehr große Herausforderung und war mir nicht sicher ob ich es auf die Kette kriegen würde über ein Jahr lang auf zwei kleine Kids auszupassen. Die Host-Mum meiner Freundin überredete mich schließlich, da sie der Meinung war ich würde es mit der 3-Jährigen Nina und der 6-Jährigen Maya definitiv rocken, nachdem sie mich mit ihren eigenen Kids spielen sah. Auch meine Freundin schwärmte regelrecht von ihrer Host-Family und der „Arbeit“ mit den Kindern. Also meldete ich mich kurz darauf auf einer Plattform an und schnell stieß ich auf eine Familie, die mich scheinbar gar nicht mal so kacke fand und ich durfte schon bald anfangen.

Von meinen Abenteuern als Au-pair berichte ich euch im nächsten Artikel.

Seid ihr an einem Auslands-Aufenthalt interessiert, oder habt ihr selbst schon Erfahrungen mit einem Auslandsjahr gemacht?