Bitte sagt mir, dass ich nicht die einzige bin, die dieses Konzept so gar nicht feiert. Vor einigen Wochen ging es wieder los mit dem neuen Bachelor. Daniel Völz heißt der neue Kandidat, der nun im Mittelpunkt von 22 Frauen stehen darf, die in der TV-Serie um ihn wetteifern dürfen.
Wenn man in Google nach „Der Bachelor“ sucht ist oft die Rede von „total romantisch“ und der Kandidat suche „die wahre Liebe“ und „die Eine“. Da frage ich mich nur: ist das wirklich so? Sucht er tatsächlich die Eine? Und vor allem: ist es überhaupt möglich in einer Show wie dieser die richtige zu finden?
Ich bin mir da noch nicht so sicher. Zuallererst einmal: Wir befinden uns im Moment in Staffel 8 der TV-Show. Wie viele von den Bachelor-Paaren glaubst du sind seitdem zusammengeblieben? Alle, die jetzt auf mehr als ein Paar getippt haben muss ich nun leider enttäuschen. Das Paar des letzten Jahres hat es als einziges geschafft ihre Beziehung zu halten. Bei allen anderen Paaren kam mehr oder weniger kurz nach dem Finale das Beziehungsaus.
Nun zu meiner vorherigen Frage: suchen die Bachelorkandidaten tatsächlich nach der großen Liebe? Ja gut, natürlich bin ich kein Hellseher und kann nicht in deren Köpfe gucken, aber die Show scheint mir nicht wirklich darauf ausgelegt zu sein die wahre Liebe zu finden. Ich habe viel mehr das Gefühl, dass die Männer, die sich für die Show als Bachelor bewerben zum einen ihre Gaudi mit 22 Frauen haben möchten, die um ihn wetteifern. Zum anderen ist es dieses altbekannte „gesehen werden“. Durch die TV-Show bist du in aller Munde und wer weiß vielleicht öffnet dir die Show ja das ein oder andere Türchen in der Karriere?
Betrachten wir das Ganze nun auch mal von der anderen Perspektive. Die Frauen, die sich für diese Show bewerben wetteifern mit vielen anderen Frauen um einen Mann. Unter 22 Frauen bist du dann nur eine von vielen und der Bachelor hat die Aufgabe aus diesen Frauen alle auszusieben, die nicht zu ihm passen. Während in den ersten Staffeln ein Kuss noch verpönt war wirkt es mittlerweile so als könnte sich der Bachelor mittlerweile viel mehr herausnehmen. Heute ist Lisa noch seine Favoritin, mit der ordentlich geschäkert wird, morgen ist es Carina, die ihren Spaß mit ihm haben darf. Auch hier wieder: bin ich die einzige, die irgendwie ein anderes Verständnis von Romantik hat?
Im Grunde genommen ist das Konzept mit der Rosenzeremonie doch auch absolut unromantisch oder bin ich die einzige, die das so sieht? Der Mann steht vor einer Horde schöner Frauen und hat neben sich die Rosen stehen, die er natürlich aber nur an die ganz besonderen Frauen vergibt. Dann treten die Frauen nach und nach zu ihm nach vorne und er stellt seine altbekannte Frage: „Möchtest du diese Rose annehmen?“ und meistens antworten die Damen dann mit verträumtem Blick sowas wie „Jaaaa, total gerne!“. Bin ich blind, oder wieso sehe ich nicht was daran romantisch sein soll, dass man jetzt mit ein, zwei Frauen weniger um diesen einen Kerl kämpfen darf?
Zu guter Letzt noch eins: ist es wirklich für so viele Menschen Entertainment, wenn 22 Frauen um einen Mann kämpfen? Oder sind es die „Intrigen“, die die Show sehenswert machen und die Art und Weise, wie sich die Frauen auf der Suche nach dem Einen teilweise vor der Kamera bekriegen? So oder so wirken viele Momente in der Show einfach nur heuchlerisch. Und die Art und Weise, wie dann darüber berichtet wird, wenn erneut eine Frau abserviert wurde: „Keine Rose für …, ihr Herz ist gebrochen“. Meines Erachtens eher peinlich als unterhaltend.
