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Podcast-Empfehlung – von gemischtem Hack und der Paardiologie

Ich bin im Podcast-Fieber. Es ist 2019 und im Moment habe ich die Hälfte meiner spannenden S-Bahn Fahrten keine Musik mehr auf den Ohren, sondern Podcasts. Natürlich kommt es auf die Stimmung an. Manchmal hat man in der Früh ja gar keinen Bock irgendwen quatschen zu hören. So bin ich asozialer Mensch zumindest oft. In diesem Fall muss Musik her, mithilfe derer ich mich von der restlichen Welt, bzw. den nervigen Menschen in der S-Bahn, abkapseln kann. Aber manchmal habe ich auch Tage, da taugt es mir einfach dazusitzen und (meistens) zwei Leuten bei einem Gespräch zuzuhören.

Podcasts überall

Komisch eigentlich, oder? Die letzten Jahre haben sich Podcasts immer mehr zu einem Trend entwickelt. Während ich mir oft morgens in der Bahn denke: „Boah, könnt ihr nicht alle mal die Fresse halten?“ Gibt es mittlerweile immer öfter Momente, in denen ich mir denke: „Hmm… jetzt hätte ich aber Lust fremden Menschen beim reden zuzuhören.“ Das ist dann der Moment, in dem ich mein Handy auspacke, Spotify öffne und Gesprächen fremder Menschen lausche. Schon ein komisches Konzept eigentlich.

Aber weshalb scheint plötzlich jeder Podcast zu hören? Ich meine eigentlich ist es ja eine eher merkwürdige Entwicklung der Medien, oder? Die Nutzungsdauer im Bereich TV sinkt ja nun seit einiger Zeit, vor allem was die jungen Zielgruppen unter dreißig anbelangt. Hat ebendiese Zielgruppe sich jetzt für ein neues Medium, dem Podcast, entschieden? Heißt: wir bewegen uns gewissermaßen zurück zum Radio „in weniger nervig“. Naja, ein bisschen mehr als das ist ein Podcast schon, sonst würde ich ihn ja auch nicht so gerne hören. Ein Riesen Pluspunkt für mich ist natürlich auch: Keine Werbung. Diese Kackwerbung verfolgt uns ja mittlerweile echt schon auf Schritt und Tritt. Auf YouTube hast du bei den meisten Videos nicht mehr nur ein Video, das du überspringen musst, sondern zwei. Manchmal kann man die Werbung sogar gar nicht mehr überspringen. Bei Facebook scrolle ich meistens einfach weiter sobald die Werbung kommt, dann gucke ich mir das Video eben nicht zu Ende an – selbst Schuld :p.

Meine Lieblinge im Podcast Business

Bei meinen beiden Lieblings-Podcasts ist auch alles easy, wenn es um das Thema Werbung geht. Die gehören jetzt nämlich zu den „ganz Großen“ und arbeiten mit Spotify Originals zusammen. Das erlaubt es uns Hörern und Hörerinnen den Gesprächen ohne Werbeunterbrechung lauschen zu können. Das hasse ich nämlich immer an Werbung: die killt einfach den Vibe… Aber jetzt genug Geschwafel, nun soll es um meine beiden Lieblinge gehen: Gemischtes Hack und Paardiologie.

Gemischtes Hack mit Felix und Tommi

Die meisten werden gemischtes Hack vermutlich schon kennen. Schließlich sind die beiden nicht umsonst die erfolgreichsten deutschen Podcaster. Von wem hier die Rede ist? Von Felix Lobrecht und Tommi Schmitt. Felix Lobrecht verfolge ich nun schon eine Weile. Tatsächlich hatte ich eine kurze aber krasse Poetry-Slam Phase in der ich mir, vor allem auf YouTube, alle möglichen Poetry-Slam Formate reingezogen habe. So habe ick auch Felix Lobrecht kennen und lieben gelernt. Witzigerweise scheint er sich mit Poetry Slams nicht mehr wirklich zu identifizieren, sondern mit Stand Up Comedy. Tommi Schmitt kannte ich zuvor nicht, was vermutlich vor allem dem geschuldet ist, dass dieser zuvor eher hinter den Kulissen tätig war. Durch gemischtes Hack steht er allerdings nun auch im Rampenlicht – zumindest mehr als zuvor. Übrigens, wer sich fragt weshalb die beiden sich gemischtes Hack nennen, die müssen in die erste Folge reinhören. Den Namen haben die beiden nämlich…ehm… sehr bedacht gewählt.

Worum es in dem Podcast geht? Gewissermaßen um alles und nichts. Hier gibt es eigentlich keine Regeln, die befolgt werden müssen. Es wird darüber geredet, was einem gerade so in den Sinn kommt. Und weil kein Plan und keine Struktur, wird auch gerne mal etwas abgeschweift, aber das macht gar nichts, denn das macht irgendwie auch den Charme der beiden aus. Wer noch nicht reingehört hat: einfach mal machen.

Paardiologie mit Charlotte Roche und Martin

Charlotte Roche ist unter anderem die Autorin der Bücher Feuchtgebiete und Schoßgebete. Außerdem ist sie Moderatorin, Schauspielerin und diejenige, die sich kürzlich bei der Fernsehsendung „Das Duell um die Welt“ vier Bungee Haken in den Rücken hat bohren lassen. Auch wenn Charlotte hier erstmal sehr hart klingt, hat sie auch weiche Seiten. In ihrem Podcast Paardiologie beispielsweise thematisieren sie und ihr Ehemann Martin ihre 15-jährige Beziehung und hier kann es durchaus mal etwas emotionaler werden. Ich finde, wenn man hört, dass die beiden in ihrem Podcast über ihre Beziehung sprechen, klingt das erstmal nicht sehr spannend. Mein erster Gedanke war nämlich: Ach, die werden da sicher nur oberflächlich über ihre Beziehungsthemen sprechen und nicht in die Tiefe gehen, aber weit gefehlt. Die beiden sind super offen und ehrlich und das mag ich sehr. Jede Folge ist entweder Martin und Charlotte dran dem Gegenüber eine Frage zu stellen, die der andere dann offen und ehrlich beantworten soll/muss. Außerdem sprechen die beiden ganz offen über Eifersucht, Betrug und einschneidende Momente in ihrer Beziehung und gehen da auch mal ordentlich in die Tiefe. Sehr empfehlenswert, hör mal rein (;

Wie stehst du zu Podcasts? Hast du auch einen Lieblingspodcast und kennst vielleicht sogar die zwei, die ich vorgestellt habe?