Rodeln mit Kindern

Kann man auch schon mit kleinen Kindern zum Rodeln gehen? Wir haben uns da schon Gedanken drüber gemacht und es dann mit unserer 1,5-jährigen Tochter am Spitzingsee ausprobiert. Ich denke das Alter ist relativ und es kommt eher auf den Fahrstil drauf an. 😉 Natürlich heizt man mit einem Kleinkind nicht den Berg runter, aber die Rodelbahn am Spitzingsee ist eher die Kategorie gemütlich.

Auf geht‘s

Aber fangen wir erstmal mit der Planung an. Der erste grundlegende Gedanke betrifft das Gefährt. Wir haben zwar einen Holzschlitten gehabt, aber der ist schon in die Jahre gekommen und taugt nicht mehr viel. Ich habe mich gleich mal umgeschaut, wo man auf die schnelle einen neuen Schlitten herbekommt, aber ganz ehrlich… das meiste, was man von der Stange kauft bei Schlitten, ist einfach nur Müll. Ich wollte schon einen Schlitten haben, der mich überlebt und ein wenig Substanz hat. Die wirklich guten Schlitten findet man zwar auch online, aber da gibt es natürlich keinen „Prime“ Versand. 😉 Also habe ich mich mal nach einer Alternative umgeschaut und bin zum Glück fündig geworden. Bei einigen Rodelstrecken kann man sich einen Schlitten ausleihen. So auch am Spitzingsee und das kostet meistens nur ein paar Euro.

Ganz nebenbei… so ein anständiger Holzschlitten kostet zwischen 200,- bis 300,- €. Das ist also nicht mal eben gekauft. Deshalb ist das Leihen vor Ort eine gute Alternative. Zur Qualität der Schlitten, die man leihen kann, bin ich bisher nie enttäuscht worden. Die sind eher im Hochpreissegment und machen sehr viel Spaß. Für jemanden, der nur selten rodelt, ist das eine gute Alternative.

Wäre also der Punkt mit dem Schlitten geklärt. Kommen wir zur Ausrüstung. Winterjacke, eine richtige Hose, Mütze und Handschuhe. All das sollte jeder mindestens mitnehmen, damit man auch lange seinen Spaß hat. Für die Kinder haben wir auch noch immer eine Kuscheldecke oder sogar einen kleinen Winterschlafsack dabei.

Dann wäre da noch der Punkt des Transportes der Kleinen auf den Berg. Wenn die Kleinen noch nicht so gut zu Fuß sind, dann kann man sie natürlich tragen, allerdings ist das für ein paar Minuten in Ordnung, aber für 60 Minuten ein ziemlicher Akt. Beim Spitzingsee zum Beispiel geht man ca. eine Stunde hoch. Gehen die kleinen schon zu Fuß werden daraus schnell 1,5 bis 2 Stunden. Wir haben zwei Kraxn für die Kleinen, da wir sie ziemlich regelmäßig nutzen. Aber, da eine Kraxn nicht günstig ist, muss sich das auch lohnen. Hat man also keine Kraxn und keinen Schlitten, um die kleinen hochzuziehen, wird es ehrlich gesagt schwierig. Da bleibt einem nur Tragen übrig.

Das richtige Ziel

Es gibt verschiedene Arten von Rodelbahnen.

Naturrodelbahn

Man nimmt seinen eigenen Schlitten mit und geht einen x-beliebigen Berg hoch. Ein sehr schöner Berg ist der Breitenstein bei Bayrischzell/Fischbachau. Der Weg auf den Breitenstein ist sehr breit und geht durch den Wald. Dieser eignet sich „nebenbei“ auch sehr gut zum Schlittenfahren. Viele Wanderer nutzen das aus, gehen auf den Breitenstein und rodeln gemütlich wieder runter. Ein echter Tipp, wenn man seine Ruhe haben möchte.

Professionelle Naturrodelbahn

Was ist mit professionell gemeint? Es ist ein unbefestigter Wanderweg, der meistens sehr breit ist und da so viele Leute sich hier zum Rodeln treffen, hat jemand die Idee gehabt hier ein Business draus zu machen. Das klingt erstmal sehr geschäftlich, aber hat auch viele Vorteile. Der Spitzingsee ist hier ein schönes Beispiel. Hier gibt es bei der oberen Firstalm die Möglichkeit für 6,- € den Schlitten für die Abfahrt zu leihen. Man rodelt hier bis 23 Uhr nachts auf einer wunderschön beleuchteten Piste.

Rodelpark

In einem richtigen Rodelpark gibt es nicht nur einen kleinen Berg oder eine große, lange Piste, sondern man findet hier im Grunde genommen alles. Lifte zum Hochfahren, kleine Hügel für die Kinder und auch einen Lift bis nach oben für die lange Abfahrt. Der Blomberg bei Bad Tölz ist hier ein tolles Beispiel.

Schlittenberg

Der gute alte Schlittenberg. Er kam, sah und stirbt hoffentlich nicht aus. Leider wird der Schnee außerhalb der Alpen nicht gerade mehr. Im Norden von München gibt es oft Jahre ohne genug Schnee, um mal schnell Schlitten fahren zu gehen. Wir packen dann unsere sieben Sachen und ab geht’s in die Alpen, aber falls es doch mal genug Schnee gibt, dann geht’s ab auf den nächsten Hügel mit dem Schlitten.

Der richtige Schlitten

Ist man allein, kann man darüber streiten welches der beste Schlitten oder Bob ist. Ist man aber mit Kindern unterwegs führt kaum ein Weg am Holzschlitten vorbei. Man braucht genug Platz, um nicht nur sich, sondern auch den kleinen Zwerg gut und sicher nach unten zu bringen.

Nachtrodeln

Wir haben eher unfreiwillig die Erfahrung am Spitzingsee gemacht, dass Nachtrodeln eine echte Alternative ist. Warum unfreiwillig… wir waren wie immer viel zu spät dran und auch zu spät oben. Dann haben wir aber gesehen was für eine wundervolle Erfahrung das Nachtrodeln ist. Der gesamte Streckenabschnitt ist beleuchtet am Spitzingsee und es herrscht eine so schöne Stimmung. Die kleine will seitdem gar nicht mehr „normal“ Schlitten fahren, sondern nur noch auf der Strecke mit den Sternen.

Fazit

Wir sind Fans von professionellen Naturrodelbahnen. Man ist draußen in der Natur und trotzdem hat man gerade mit den kleinen Anlaufmöglichkeiten für ein warmes Abendessen und man kann meistens vor Ort einen Schlitten ausleihen. Ja, der Weg hoch ist oft lang und zieht sich, aber die langen Abfahrten entschädigen dafür. Was wir uns auch schon gedacht haben…wieso ist man früher nie auf die Idee gekommen mit seinen Freunden sowas mal zu machen. Oben auf den Hütten kann man sogar ein bisschen Feiern, gut essen und hat einen großartigen Abend, der am Schluss mit einer Abfahrt gekrönt wird. Nicht nur mit Kindern ein Erlebnis.