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Februar – Höchste Zeit, um für den „summer body“ zu trainieren. Oder so ähnlich…

Spätestens im November haben sich diejenigen, die Sport nur des äußeren Erscheinungsbildes wegen machen, zurückgelehnt. Erst mal auf die faule Haut legen. Sport ist im Winter ja sowieso total überflüssig, denn es sieht ja sowieso keiner was sich hinter den 10 Lagen verbirgt. Abgesehen davon ist es im Winter ja sowieso schweinekalt und deswegen muss man sich ja gezwungenermaßen ein wenig Winterspeck anfressen. Außerdem wer hat schon Lust draußen in der Kälte Sport zu machen. Ne, ne im Winter erst mal schön gefaulenzt und die Seele baumeln lassen. Der Winter ist die perfekte Jahreszeit um alles zu naschen, was man sich im Sommer verbietet. Doch der Sommer kommt, egal ob deine Sommerfigur schon bereitsteht oder nicht.

Shit. Kurz mal den Kalender gecheckt. WAS? Schon Ende Februar? Die linke Hand noch in der Chipstüte steckend, wird mit der rechten Hand am Smartphone gegoogelt. Schweißgebadet werden Sachen wie „schnellste Abnehm-Methode“ und „schnell zur Sommerfigur“ in die Suchmaschine getippt. Saft Kur? -Ne, schon ausprobiert und nach 3 Tagen aufgegeben. Friss die Hälfte? -Ne, wenn ich eine ganze Pizza vor mir liegen habe esse ich auch eine ganze Pizza. Low Carb? -Ne, ohne Sport nützt das doch auch wieder nichts. Ganz langsam wird die linke Hand aus der Chipstüte gezogen.

Allmählich dämmert es dem Sportmuffel: ohne Sport wird das nichts mit dem Sixpack. Und mit dem Fass, das man da vor sich hinschiebt, macht man sich im Sommer am See vermutlich keine heiße Schnitte klar. Wutentbrannt wird die Chipstüte von gerade eben in die Tonne geschmissen. Im Turbogang und ohne Rücksicht auf Verluste geht es zum nächsten Premium Fitnessstudio. Wenn man denn schon Sport machen muss, dann auch in einem schönen Studio. Puh, 60 Euro im Monat. Dafür, dass man mit 50 anderen schwitzenden Menschen in einem Raum eigenartige Bewegungen ausführen darf? Ist es das wert?

Der Blick in den Spiegel (übrigens wunderbar, dass es in einem Fitnessstudio so viele davon gibt) verrät: Ja, es muss was getan werden. Der Verstand meldet sich kurz zu Wort und wirft ein, dass sich ein Jahresvertrag und 60 Euro im Monat nicht lohnen, wenn man genau 4-mal kommen wird und dann das Handtuch wirft. Und eigentlich weiß man ja auch selbst, dass man ein faules Stück ist. Aber nein, diesmal wird alles anders! Diesmal wird früh genug angefangen, diesmal ist man disziplinierter als die letzten Male und abgesehen davon ist ja auch Wellness mitinbegriffen.

3 Wochen später… Bis jetzt ist man anstatt 12-mal doch erst 4-mal im Fitnessstudio gewesen. Letzte Woche war die Verzweiflung so groß, dass man die 2 Wochen alte Chipstüte wieder aus dem Müll gefischt hat und bis auf den letzten Krümel aufgefuttert hat. Das war der bisherige Tiefpunkt. Heute hat man sich im Fitnessstudio zum Affen gemacht, weil man ein Gerät so falsch benutzt hat, wie man es nur benutzen kann. Dadurch ist man dann auf Facebook in einem „Die größten Fitness Fails“-Video aufgetaucht. Das war der Punkt an dem einem allmählich dämmerte, dass man auf die Sommerfigur scheißt. Bettelnd hat man schon im Fitnessstudio angerufen und nachgefragt, ob der Vertrag nicht doch frühzeitig aufgelöst werden kann. Auf das klare „Nein“ folgt ein Heulkrampf und die Realisation, wie dumm es doch war diesen Vertrag zu unterschreiben. 720 Euro verloren und zwei weitere Kilo durch Frustessen zugenommen sind das Ergebnis.

Nie wieder Sport. Dann eben keine Sommerfigur. Scheiß drauf, denkt sich der Sportmuffel und löffelte feuchtfröhlich seine Familienpackung Ben&Jerry’s.

Die Moral von der Geschicht, sich im Fitnessstudio anmelden und nie hingehen: lohnt sich nicht.