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Fernbeziehung: Kann eine Beziehung auf Distanz funktionieren?

Wenn doch bloß die Distanz nicht wäre…

Jeder, der schon einmal in einer Fernbeziehung war hat sich das mit Sicherheit schon das ein oder andere Mal gedacht. „Wenn doch bloß diese Entfernung nicht wäre, dann…“

Wenn die Distanz nicht wäre, dann könnte ich jetzt spontan für ein Stündchen bei meinem Schatz vorbeischauen.
Wenn die Distanz nicht wäre, dann könnte man sich viel öfter sehen.
Wenn die Distanz nicht wäre, wäre alles einfacher.

Klar, so eine Fernbeziehung ist eben nicht immer einfach. Manchmal aber leider notwendig. Gerade, wenn zwei Menschen aufgrund ihres Jobs oder ihrer Ausbildung an unterschiedliche Städte gebunden sind, führt manchmal eben kein Weg an einer Fernbeziehung vorbei. Natürlich kann man auch komplett den Schwanz einziehen und es gar nicht erst mit einer Partnerschaft versuchen, weil es „zu schwierig“ ist. Das war für mich und meinen Partner aber keine Option.

„Eine Fernbeziehung wird niemals funktionieren“ – das hört man oft

Gefühlt 90 Prozent der Leute, denen ich erzählt habe, dass ich es mit einer Fernbeziehung versuche haben mir davon abgeraten. Gewissermaßen bin ich dankbar dafür. Ich bin dankbar dafür, dass die Menschen in meiner Umgebung, was die Beziehung anging, ehrlich zu mir waren. Dennoch hat es mich manchmal auch echt sauer gemacht das zu hören. Natürlich ist eine Fernbeziehung nicht immer leicht, aber nichtsdestotrotz muss sie doch nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt werden. Ich meine wirklich aufbauend ist es nicht von allen Seiten zu hören: „Was, ne Fernbeziehung? Ach, das funktioniert doch sowieso nicht!“ Zugegeben wir waren beide nicht gerade begeistert, als es hieß wir werden jetzt für mindestens 3-4 Jahre eine Fernbeziehung führen müssen. Aber wir haben es getan, weil sich dagegen zu entscheiden heißen würde sich gar nicht mehr zu sehen und das war dann irgendwie auch keine Option.

Eifersucht in der Fernbeziehung

Auch wenn du und dein Partner keine eifersüchtigen Menschen sind… Dennoch taucht gerade in einer Fernbeziehung öfter mal das Problem „Eifersucht“ auf. Das liegt ganz oft gar nicht mal an fehlendem Vertrauen zum Partner. Es ist vielmehr, dass man zum Partner natürlich eine ganz andere Bindung hat, als wenn man diesen täglich zu Gesicht bekommt. Wohnt man zusammen oder sieht sich zumindest mehrmals die Woche, so entwickelt man einen gemeinsamen Rhythmus, hat einen gemeinsamen Alltag und kennt natürlich die Leute, mit denen der Partner abhängt, viel besser. Führt man eine Fernbeziehung ist meistens auch die Beziehung zu den Freunden des Partners eine andere, als wenn man in derselben Stadt wohnt. Da kommt das Thema Eifersucht zwangsläufig das ein oder andere Mal auf. Gerade wenn man sowas wie eine Wochenendbeziehung führt. Das liegt unteranderem natürlich an der ständigen Sehnsucht, die man hat. Da muss man aber auch nicht direkt den Teufel an die Wand malen. Meistens kann das Thema Eifersucht auch schnell wieder beseitigt werden, wenn die Partner offen und ehrlich zueinander sind.

Die gemeinsame Zeit

Bei einer Liebe auf Distanz kommt die gemeinsame Zeit natürlich viel kürzer, als bei einer Beziehung, in der beide Partner in derselben Stadt wohnen und damit auch die Nähe. Das Problem dabei ist, dass man zwar versuchen muss die Zeit zusammen zu genießen, aber dennoch nicht die anderen Menschen um einen herum vernachlässigen darf. Bei meinem Partner und mir ist es immer unterschiedlich wie oft wir uns sehen. Manchmal schafft man es sich alle zwei Wochen zu sehen, manchmal haben beide so viel um die Ohren, dass es fünf Wochen sind, in denen man sich nicht zu Gesicht bekommt. Oft passiert es dann natürlich, dass man dann nur die Zeit mit dem Partner genießen will und sich fast schon ein bisschen verschanzt, schließlich hat man seinen Schatz ja auch ein ganzes Weilchen nicht gesehen. Am liebsten kuschelt man sich einfach gemeinsam in eine Kuscheldecke und bleibt daheim. Man sollte aber darauf achten, dass die Zeit nicht nur gemeinsam verbracht wird, sondern, dass man auch andere versucht mit einzubeziehen. Klar, wenn die gemeinsame Zeit zusammen manchmal so kurz kommt, dann ist man froh, die Zeit wieder zusammen verbringen zu können und vergisst dann für einen Moment die anderen um einen rum. Das sollte allerdings nicht zur Norm werden.

Wochenendbeziehung und zwischendurch WhatsApp

Das Problem an einer Wochenendbeziehung ist, dass man bis zum nächsten Wiedersehen auf das Texten über WhatsApp angewiesen ist. Das Gute daran, in der heutigen Zeit eine Fernbeziehung zu führen, ist, dass man die Möglichkeit hat auf Social Media und WhatsApp zurückzugreifen. Natürlich macht die Tatsache nicht auf Briefe angewiesen zu sein es uns heutzutage etwas einfacher Wochenendbeziehungen zu führen. Nichtsdestotrotz ist das kommunizieren über Text auch nicht immer ohne. Gerade beim Texten entstehen oftmals Missverständnisse, die so niemals entstanden wären. Das liegt daran, dass man in einem Gespräch natürlich auch Mimik und Gestik miteinbezieht, was bei einem Text über WhatsApp leider nicht möglich ist. Deswegen versteht der Empfänger des Textes manchmal den Text ganz anders als er eigentlich gemeint war. Das ist manchmal wirklich nervig. Natürlich ist sich nur am Wochenende zu sehen auch nicht dasselbe wie sich täglich sehen zu können. Immer dieses ständige warten und sich im Kalender anstreichen, wann man sich wiedersieht. Klar ist da eine gewisse Vorfreude dabei, aber immer vom einen zum anderen Treffen zu leben, kann auch schwierig sein

Tipps und Tricks, um eine Beziehung auf Distanz zu erleichtern

Ich finde es immer sehr schwierig diesbezüglich Tipps zu geben, die helfen könnten. Zum einen, weil ich nicht vermitteln möchte, dass wir da hundertprozentig den Dreh raus haben, so ist es nämlich auch nicht immer. Und was ich noch wichtiger finde: Jedes Paar ist unterschiedlich. Bei jedem funktioniert was anderes, aber wer weiß vielleicht hilft ja der ein oder andere Tipp?

First of all: Kommunikation. Ich weiß, das klingt total lame. Aber man glaubt es nicht wie viele Missverständnisse manchmal entstehen können, nur weil man nicht richtig mit dem Partner kommuniziert. Hin und wieder mal drüber sprechen, was man verändern könnte, kann schon Wunder bewirken.

Nicht zu sehr in Erinnerungen schwelgen, aber auch nicht zu sehr die Zukunft herbeisehnen. Das fällt mir ganz oft am schwierigsten. Klar, es ist mal so mal so. Manchmal fällt es leichter sich wieder vom Partner trennen zu müssen und heim zu fahren, manchmal schwerer. Aber ganz oft rechnet man dann im Kopf schon wieder nach, wann man sich das nächste Mal wiedersieht bzw. kaum zu Hause angekommen denkt man über die schöne gemeinsame Zeit nach, die man hatte. Man sollte natürlich vermeiden es damit zu übertreiben. Auch wenn das Warten schwerfällt.

Nicht mit anderen Paaren vergleichen! Klingt jetzt erst mal ziemlich banal, aber das passiert oft ganz unbewusst, dass man sich mit anderen Paaren vergleicht. Schnell denkt man „wieso schaffen die es sich öfter zu sehen?“ Jeder muss selbst herausfinden, was am besten für einen ist. Jedes Paar ist anders, trotzdem bekommt man manchmal das Gefühl, dass andere Fernbeziehungspaare es irgendwie besser hinbekommen.

Mich würde ja mal interessieren: Welche Erfahrungen hast du mit Fernbeziehungen?