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TikTok Videos – eine sinnlose App oder jede Menge Spaß?

TikTok ist die App aus China, die Musical.ly aufgekauft hat. Ich wollte wissen, was die TikTok App so besonders macht. Denn mein letzter Stand war, dass man bereits in anderen Apps Videos von sich selbst drehen und hochladen und mit anderen teilen kann. Was ist also das Alleinstellungsmerkmal TikToks im Vergleich zu Apps wie beispielsweise Instagram und Snapchat? In der Produktbeschreibung der App innerhalb des App-Stores heißt es bei TikTok handle es sich um eine globale Video-Community, die es für den Nutzer ganz einfach machen soll, kurze, unterhaltsame Videos zu entdecken, aber auch selbst zu erstellen. Diese können dann mit Spezialeffekten, Filtern und Stickern „gepimped“ werden, bevor sie hochgeladen werden.

Worin liegt der Sinn der TikTok App?

Ich muss sagen ich bin ja gerne für jeden Spaß zu haben und probiere auch gerne Neues aus, aber weder TikTok, noch musical.ly damals, haben es geschafft mich in irgendeiner Art und Weise zu catchen. Vielleicht ist das auch einfach eine App für Extrovertierte, die Lust haben sich zu präsentieren und im Mittelpunkt zu stehen. Für mich war das ehrlich gesagt noch nie ein Anreiz. Klar kann man mit solchen Apps total viel Spaß haben und sich sicher auch die Zeit damit vertreiben, aber da fand ich ehrlich gesagt andere Apps noch ein ticken spannender.

Der Hype um Dubsmash beispielsweise war ein Hype, den ich noch etwas mehr nachvollziehen konnte und bei dem ich auch mal kurz auf den Zug mit aufgesprungen bin und 2, 3 Stationen mitgefahren bin. Für alle, die sich nicht mehr dran erinnern: bei der App, die etwa 2014/ 2015 ihren Hype in Deutschland gehabt haben muss, ging es um Lippensynchronisation. Man konnte zwischen Lied- und Film-, oder Zeichentrick-Ausschnitten wählen und sich dabei filmen, wie man diese mitspricht. Das hat mir einig Wochen auch echt Spaß gemacht. Ich habe heute nochmal reingeschaut und leider wird die App, vermutlich aus Konkurrenzfähigkeits-Gründen immer mehr zu einem Abklatsch von TikTok und Instagram, schade eigentlich. Aber wie gesagt: Hier ging es mir auch nie darum die Videos mit anderen Leuten zu teilen. Ich bin eher so der Mensch, der sich dann über sich selbst beömmelt, die Videos eventuell noch mit dem engsten Freundeskreis teilt, aber mehr Publikum braucht’s dann auch nicht.

Peinlich, peinlicher, TikTok?

Was mich an Apps wie TikTok stört ist dieses – gesehen werden – was mich so gar nicht juckt. Bzw. zumindest würde ich niemals für so etwas gesehen werden wollen. Das Problem der App ist nämlich auch gar nicht, dass es eine scheiß Idee ist. Ganz im Gegenteil, die Idee finde ich tatsächlich ziemlich gut und ich verstehe auch, was so viele an der App finden. Das Drehen bekloppter Videos kann auch wirklich Spaß machen. Schließlich habe ich das mit 12, 13 auch gemacht, nur eben nicht mit irgendwelchen Apps, sondern mit den ersten „Digi-Cams“. Und das meine ich. Hier ging es nicht ums „gesehen werden“, sondern darum Spaß beim Dreh zu haben und sich danach über das Video zu beömmeln und das im besten Fall noch Jahre später und zwar privat!! Denn ich möchte ungern 10 Jahre später Videos dieser Art von mir im Internet finden. Dann lieber schön gebrannt auf irgendeiner CD auf meinem Regal.

Das Ding ist ja mit TikTok kann man durchaus auch abgefahrene Videos drehen. Es gibt die ein oder anderen Videos, die mithilfe dieser App erstellt wurden, bei denen ich tatsächlich beeindruckt bin. Teilweise erwische ich mich bei einigen Videos auch dabei wie ich denke „Wie zur Hölle wurde das denn umgesetzt?“ Meiner Meinung nach sollte das der Ansporn sein. Videos mit dem Wow-Effekt zu erstellen. Ist aber leider nicht so. Die meisten Videos haben eher so diesen Peinlich-Effekt.

Das Datenschutz-Problem – wie immer

Die TikTok App soll ab sofort ab 13 Jahren freigegeben werden, da die App in den USA gegen Jugendschutzgesetze verstoßen haben soll. So musste TikTok vor einigen Monaten nicht nur mehrere Millionen Euro Strafe zahlen, sondern auch einwilligen keine Daten mehr von Jugendlichen unter 13 Jahren zu sammeln. Viele der „Stars“ auf der Plattform liegen knapp über der Altersgrenze. So hat die TikTok-Nutzerin Halia Beamer beispielsweise über fünf Millionen Follower auf der Plattform. Um die Richtlinien zu erfüllen musste TikTok nun alle Nutzer erneut nach deren Geburtsdatum fragen. Alle Jugendlichen, die jünger als 13 Jahre alt sind sollen demnach auf eine Version „für Kinder“ umgeleitet werden, mit der zwar Videos erstellt werden aber nicht mehr hochgeladen werden können. Außerdem dürfen innerhalb dieser Version keine Daten der Nutzer gesammelt werden. Das Problem ist allerdings, dass die Alterssperre sehr leicht umgangen werden kann.

Fazit ist also: TikTok kann cool sein, muss aber nicht. Gut ich bin auch nicht die Haupt-Zielgruppe, diese ist wesentlich jünger. Nichtsdestotrotz verstehe ich den Spaß dahinter. Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann ist darauf peinliche und nichtssagende Videos hochzuladen, aber jedem das seine, I guess. Das Daten- und Jugendschutz Problem finde ich hätte nie passieren dürfen. Dass die App erst abgestraft werden muss, bevor die jungen Nutzer der App geschützt werden ist das Letzte. Ich bin gespannt wie das mit der Umsetzung er Änderungen wohl in Zukunft funktionieren wird…