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Dachzelt mit Kindern oder doch ein Wohnmobil

Ich habe lange überlegt, was die sinnvollste Entscheidung ist. Mieten wir uns ein Wohnmobil oder kaufen/mieten wir uns ein Dachzelt. Letztendlich ist es ein Dachzelt geworden und bisher bereuen wir die Entscheidung nicht. Nur wie sind wir zu der Entscheidung gekommen und was spricht für bzw. gegen das Dachzelt?

Zuallererst ist das kein Werbetext für Dachzelte. Es war und ist für uns gerade die ideale Lösung, aber es gab auch schon Momente, in denen ich gerne ein Wohnmobil gehabt hätte.

Wie ist unsere Situation?

Wir haben zwei Kinder (4 und 1 Jahr alt) und eine V-Klasse. Unser swook!Bus ist gleichzeitg unsere Werbetafel und wir sind eh viel unterwegs, um Fotos und Inspirationen für unsere Camp und Vanlife Designs zu sammelen. Wir sind nicht die typischen Camper, sondern werden es immer mal wieder machen. Ich bin kein großer Fan der deutschen Campingplätze und der Situation, dass man nicht überall stehen kann. Nicht falsch verstehen… die Campingplätze in Deutschland, Österreich etc. sind toll, aber ich habe es in Norwegen genossen nie einen Platz im Vorfeld buchen zu müssen, sondern sich einfach mal an einen schönen Platz am See hinzustellen. Das fehlt mir hier.

Was für ein Dachzelt haben wir uns geholt?

Von iKamper das Skycamp 2.0. Also eher den Apple unter den Dachzelten. Ich habe mir viele angeschaut und bin immer wieder beim iKamper hängen geblieben. Allein der Platz ist ein wichtiger Punkt bei uns als Familie. Das Skycamp 2.0 ist eines der ganz wenigen Familiendachzelte. Und mindestens so wichtig wie die Größe war die Auf- und Abbauzeit. Geht das wirklich so schnell wie im Video? Ja tut es. Das ist uns so wichtig, da wir nicht 15 Minuten mit dem Aufbau verbringen wollen, wenn Kind A Hunger hat und Kind B tot müde ist. Alle Eltern kennen diese Stresssituationen und gerade im Urlaub will man das gerne vermeiden. Es hat sich in der Praxis auch gezeigt, dass wir sehr oft die Situation hatten, dass es schnell und unkompliziert gehen muss. Deshalb bereuen wir es keine Sekunde die 4.000, – € ausgegeben zu haben. Außerdem ist der Wiederverkaufswert sehr hoch, wenn man sich nach 1-2 Jahren doch umentscheiden sollte.

Aber kommen wir zu dem Punkt zurück was für oder gegen ein Dachzelt spricht.

Übernachten

Wir wollten viel freistehen und nicht jeden Tag auf einem Campingplatz verbringen. Dazu sind wir eher der Typ Reisen und es ist uns wichtig viel zu sehen. Also bleiben wir nie länger als 2 Tage, eher einen Tag an einer Stelle. Folglich sollte es schnell und kompakt genug sein, sodass wir überall Platz finden. Mit zwei Kindern hat man auch nicht den Nerv jeden Tag 30-45 Minuten alles neu aufzubauen. Ist man aber regelmäßig 1-2 Wochen an einem Platz, würde ich mir ein Dachzelt nochmal durch den Kopf gehen lassen und mich wohl eher dagegen entscheiden. Der Luxus in einem Wohnmobil ist dann einfach doch größer.

Wetter

Klar, die Lofoten sind nicht gerade die Seychellen und weit davon weg, dass das Wetter planbar ist. Wir sind auch beim ersten Norwegenurlaub gut damit gefahren spontan nach Wetter zu fahren und uns viel Freiheiten zu lassen. Was wir mit zwei kleinen Kindern (ein und vier Jahre) nicht wollten, ist sie durch den Regen durchzuschleppen. Sie sollten auch Spaß haben. Also bei zu schlechtem Wetter war uns klar, dass wir eher auf die dortigen Hütten ausweichen würden. Was aber ein Dachzelt in kalten Gefilden mit sich bringt… es ist saukalt. Das Zelt macht ca. 3-5 Grad wett, wenn man drinnen liegt, aber mehr auch nicht. Soviel selbst gestaltete Kuscheldecken können wir gar nicht mitnehmen, um das wett zu machen. 😉 Ich habe für uns noch eine Dachzeltheizung gekauft, da wir die Kleinen nicht frieren lassen wollten. Aber für längere Zeit ist Kälte wirklich ein Problem, wenn Kinder auch dabei sind. Dann fehlt einfach der Aufenthaltsraum. Die Kleinen wollen auch mal spielen oder malen und das ist bei Regen und Minustemperaturen einfach nicht drinnen. Also wären wir länger unterwegs oder oft in kalten Gebieten unterwegs, würden wir eher auf ein Wohnmobil ausweichen.

Kosten

Einen Camper für 4 Wochen zu mieten, plus Flug bis nach oben etc. ist alles andere als günstig. Da ist man schnell bei 150,- bis 200,- / Tag für den Camper. Dann noch der Flug… das wäre nichts für uns gewesen. Wir geben das Geld lieber mal für eine gemütliche Hütte oder ein leckeres Essen etc. aus.

Ein Wohnmobil war eine Option, aber wir wollten die Herausforderung auf uns nehmen, die Reise mit unserem swook Bus zu machen. Ein Womo zu mieten kostet bei vier Wochen auch ganz schnell um die 4000,- € bis 6000,- €. Und da wir das noch öfter vorhaben, sind wir das Projekt swook Bus angegangen.

Wir haben viele Womo-Besitzer getroffen und durch das Dachzelt kommt man immer ins Gespräch. Jeder hat uns immer wieder das gleiche gesagt… „4000,-€ für eines der eher teuren Dachzelte? Das ist doch nichts.“ Ich empfinde die 4.000,-€ auch nicht als günstig, aber sieht man es aus Sicht eines Womo-Besitzers ist es das eben schon.

 

Welche Punkte sind uns noch wichtig gewesen?

Dunkelt das Dachzelt richtig ab? Ja tut es. Das Dachzelt von iKamper ist bis auf die Fenster komplett dunkel. Bei den Fenstern ist der Stoff etwas dünner und wir sprechen von etwa 80% Verdunklung.

Wie verhält sich das Zelt bei starkem Wind? Auf den Lofoten hatten wir 2 x ziemlich starken Wind und da wir ein Hardtop haben, kann man das sehr gut in den Wind stellen. Dann funktioniert das sehr gut.

Wieviel Platz braucht man? Man sollte nicht unterschätzen, dass man durch die seitliche Leiter mindestens 1,5 bis 2 Meter mehr Platz braucht. Das kann bei sehr schmalen Plätzen zum Problem werden.

Kann man das Dachzelt allein auf und abbauen? Ja auf alle Fälle. Das ist kein Problem.

Passen Decken, Kissen oder Schlafsäcke ins Dachzelt? Ja, solange man es nicht übertreibt. Wir haben immer zwei große Schlafsäcke sowie einen Bezug im Dachzelt. Man muss alles nach gaaaaaaanz hinten schieben. Dann bekommt man ein bisschen was rein. Auch unsere Kuscheldecken haben wir immer mit dabei.

Reicht die Matratze? Die Matratze ist in Ordnung, aber wir haben sie ergänzt durch zwei selbstaufblasende Matten. In Kombination hat man ein ausgezeichnetes Bett.

Wie sieht es mit der Feuchtigkeit im Zelt aus? Ganz ok. Natürlich wird es etwas feucht, wenn vier Leute im Zelt schlafen und alle Fenster zu sind, aber es ist auch alles schnell wieder trocken.

Was ist sinnvolles Zubehör für das Dachzelt von iKamper? Wir haben zum Beispiel eine Lichterkette im Dachzelt angebraucht. Das macht sehr schönes Licht und man kann es über USB ganz einfach mit Strom versorgen. Dazu haben wir noch den Sturmschutz. Nur einmal verwendet, aber da waren wir froh, dass wir ihn hatten. Wir haben uns auch noch zwei personalisierte Fußmatten besorgt mit dem Design unseres Busses drauf. Gerade für die Schuhe ein gutes Ad-On.

 

Welches Dachzelt soll es sein?

Wir haben Ewigkeiten überlegt, aber im Grunde genommen stolpert man immer über die Gleichen. Warum haben wir uns für das Dachzelt von iKamper entschieden? Ganz einfach gesagt waren für uns zwei Punkte enorm wichtig. Aufbauzeit und Platz. Bei beiden Punkten sehen wir momentan (Stand 2021) keinen Weg am Skycamp 2.0 vorbei. Es ist wirklich groß genug für 4 Personen und der Aufbau geht wirklich in 2-3 Minuten. Wir waren vier Wochen auf den Lofoten und haben bis auf 4 Nächte jedes im Dachzelt geschlafen. Ja, es ist auch vom Preis her der Apple unter den Dachzelten, aber für uns hat es sich gelohnt, da wir ansonsten die Reise niemals so hätten machen können. Braucht es immer iKamper? Natürlich nicht. Ist man nur zu zwei hat man eine riesige Auswahl an Dachzelten. Wir hätten uns dann wohl auch ein Hardtop gekauft, aber ein kleineres, was man nicht ausklappen muss. Das wäre an manchen Stellen noch einfacher gewesen. Hier mal ein paar Eindrücke auf unserem Urlaub:

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Vergleich zwischen Wohnmobil und Dachzelt kein wirklicher ist. Das wäre Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Geht man dauernd campen und ist man viel mit Kindern unterwegs, führt nur schwer ein Weg am Womo vorbei. Das Dachzelt ist eher eine Super Alternative für alle, die kein Womo kaufen, sich keines mieten und flexibel das eigene Auto umfunktionieren möchten. Man muss aber schon das Abenteuer lieben, um auf den Luxus, den man mit einem Womo hat, verzichten zu wollen. Gerade in Norwegen war das Dachzelt perfekt. Wir sind durch die Größe des Autos an Stellen gekommen, an denen sich Womo’s schwertun und kommt mal ein neues Auto, geht das Dachzelt einfach mit. Machen wir das in Zukunft noch sehr oft und werden die kleinen Älter, kommt vielleicht auch mal ein Wohnmobil. Wir werden sehen. Aber aktuell sind wir sehr happy mit unserem Kauf.